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Mich haut so schnell nichts um – ich stehe immer wieder auf!

Die Diagnose Brustkrebs hat mein Leben komplett verändert. Was gleich geblieben ist? Mein Humor, meine Stärke und meine Mitmenschen, auf die ich mich verlassen kann. Aber von vorn: Meine erste große Brustkrebsoperation war im Februar 2024, es wurde ein 4,2 cm großer Tumor entfernt. Eine weitere OP zur Entfernung von Lymphknoten in der Achselhöhle folgte dann im März 2024, weil bei der ersten OP keine Lymphknoten gefunden wurden. Die Tage nach der zweiten Operation waren für mich extrem nervenaufreibend, weil mir natürlich unzählige Fragen durch den Kopf gingen: Wie würde meine Behandlung weitergehen? Werde ich eine Chemotherapie brauchen? Als meine Ärztin mir dann sagte, dass eine Chemotherapie aufgrund der Eigenschaften meines Tumors nicht erforderlich war, war das für mich ein „nachträgliches Ostergeschenk“. 

Im Gespräch mit meiner Ärztin hat sich dann ein neues Ziel herauskristallisiert: das Rückfallrisiko so gering wie möglich zu halten. Sie sprach von einer adjuvanten Therapie – eine Therapie, die nach einer OP angewendet wird – in Kombination mit einer antihormonellen Therapie. Diese Form der Therapie kann die Hormonproduktion reduzieren oder die Bindung von Hormonen an Rezeptoren auf den Krebszellen blockieren, um ihr Wachstum zu bremsen. Ziel ist, das Risiko eines Wiederauftretens der Erkrankung zu verringern. Gemeinsam mit meiner Ärztin habe ich mich dann für diese Behandlung entschieden. Ich wusste sofort: Genau das ist mein Weg. Ein Weg, auf dem ich mir immer wieder neue Ziele setze. Ich möchte zum Beispiel eine gute Freundin von mir in Porto besuchen. Die wird dieses Jahr 90 und hat mich letztens am Telefon gefragt: „Sehen wir uns überhaupt noch mal?“ Da habe ich gesagt: „Na klar!“

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Ich bin #Dranbleiberin und habe die Therapie fest in meinen Tagesablauf eingebaut: Ich nehme die Tabletten jeden Abend, immer zur gleichen Zeit. Und ich achte auf alles, was ihre Wirkung beeinträchtigen könnte. Dazu gehören zum Beispiel Grapefruits, weil die Wechselwirkung mit dem Medikament zu Nebenwirkungen führen könnte. Deshalb muss ich zum Beispiel bei Multivitaminsäften immer genau schauen, welche Früchte darin enthalten sind. Hier noch ein Tipp von mir: Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder in Ihrer Apotheke darüber, welche Lebensmittel, Medikamente oder Gewohnheiten die Wirkung Ihrer Therapie beeinflussen könnten. So können Sie gezielt darauf achten und Ihre Behandlung bestmöglich unterstützen.

Was mir nach den ganzen OPs richtig gutgetan hat, war die Reha in Triberg: Da konnte ich dann auch endlich mal wieder schwimmen – ein Stück Lebensqualität, das ich mir zurückgeholt habe. Und auch eine sehr große Motivation, weiter dranzubleiben. Genauso wie die regelmäßigen Patientinnentreffen im Markus Krankenhaus. Die sind für mich viel mehr als nur eine „Selbsthilfegruppe“. Man sitzt eben nicht nur da und trinkt ein bisschen Tee oder Wasser und plaudert stundenlang irgendein dummes Zeug, sondern man bekommt viele hilfreiche Informationen und Tipps, an die ein Arzt vielleicht gar nicht denkt. Außerdem geht es bei diesen Treffen auch immer recht lustig zu. Tatsächlich wurde ich auch schon mal gefragt, ob ich eine Comedy-Ausbildung habe oder als „Showkasper“ eingeladen wurde. Na ja, ich sage mal so: Lachen gehört für mich genauso zur Therapie wie alles andere. 

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Für mich bedeutet diese Krankheit nicht, liegenzubleiben. Ich stehe wieder auf und sage mir: Jetzt gilt’s! Einige Leute in meinem Umfeld sagen immer wieder: „Wir haben doch schon so viel durch und Krankheiten sind eben kein Spaziergang“ – aber die Frage ist halt, ob wir uns hinsetzen und einfach nur abwarten oder ob wir in der Zeit, die uns bleibt, noch ein bisschen was Schönes machen!?

Mein Humor, meine Stärke und die Unterstützung meiner Mitmenschen tragen mich. 
Und so werde ich auch die nächsten Etappen schaffen.