Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Bewegung als Lebensmut

Ein zufälliger Tumorfund im November 2020 stellte mein Leben auf den Kopf. Schockstarre, Todesangst und unbändige Lebenslust wechselten sich ab. Und auch wenn ich wie gelähmt war, zog es mich hinaus in den Wald. Joggend schrie ich meine Wut heraus und spürte: Bewegung ist meine Art, mit dieser potenziell lebensverkürzenden Bedrohung klarzukommen.

Nach dem Staging war klar: Da lag keine Kurzstrecke, sondern ein Langstreckenlauf vor mir – OP, Chemo, Bestrahlung, Antikörper- und Anschlusstherapien. Vor meinem inneren Auge sah ich zwei Bilder: die erschöpfte, glatzköpfige Frau – und die Frau, die weiterhin Sport macht. Denn Bewegung war mir schon immer wichtig. Und ich war überzeugt davon, dass sie mich auch durch meine Krebserkrankung begleiten würde.

Alle Ärzt*innen bestätigten: „Sport ist so wichtig wie jedes Krebsmedikament.“ Deshalb mein Vorsatz: tägliche Bewegung – egal, was kommt. Noch bevor ich den ersten Krebsratgeber kaufte, stand der Hometrainer im Wohnzimmer. Mein Mann schenkte mir einen hellblauen Helm – ein Symbol für die Berge, die ich wieder hoch- und runtersausen würde, wenn der Mist vorbei ist. 

Natürlich war die Akuttherapie kein Spaziergang: Ich verlor Gewicht, hatte Nasenbluten und taube Füße, kam oft kaum vom Sofa hoch. Aber der Hometrainer wurde mein bewegter Therapeut. Beim Strampeln weinte, grübelte oder las ich. Aber ich fühlte mich immer lebendig. Sport brachte mich mal zur Ruhe, mal gab er mir Energie. Aber immer tat er mir gut. 

x

Im Juli 2021 fuhr ich tatsächlich hellblau behelmt einen Berg hinauf. Ein Meilenstein, ein heldinnenhaftes Gefühl. Heute, im August 2025, darf ich krebsfrei leben – weiterhin auf der Rennstrecke des Krebspatientinnenlebens. 
Einfach ist das nicht: Medikamente gehören dazu, genauso wie Nebenwirkungen. Aber die Medikamente senken mein Rückfallrisiko, deshalb ist für mich klar: Ich bleibe dran – an der Antihormontherapie und am Sport. Ob Joggen, Mountainbiken oder Krafttraining: Die tägliche Bewegungseinheit ist mir heilig. Sie macht den Kopf frei und lindert Nebenwirkungen.

Vielleicht fragen Sie sich: Wie soll ich das schaffen? Wichtig ist, klein anzufangen. Nicht die 10-Kilometer-Runde ist das Ziel, sondern die tägliche Bewegung – vielleicht einfach ein Spaziergang um den Block. Mir half ein Sport-Foto-Deal mit einer Freundin: Nach jeder Einheit schickte ich ihr ein Beweisfoto. Auch ein Motivationskalender mit Belohnungen kann helfen: Nach sieben Kreuzen wartet etwas auf Sie, das Ihnen Freude macht – zum Beispiel ein neues Buch oder ein Stück Kuchen.

x

Wie wäre es, wenn wir gemeinsam loslegen – spazieren, joggen oder radeln? Falls Sie wegen Ihrer Glatze gehemmt sein sollten, können wir das auch gern im geschützteren Rahmen tun. Das Online-Fitness-Angebot ist mittlerweile riesig. 

Glauben Sie mir: Es lohnt sich. Das Leben lohnt sich.