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ANTIHORMONTHERAPIE (AHT) – DEM TUMOR DEN TREIBSTOFF NEHMEN

Mehr als zwei Drittel aller Frauen, die an Brustkrebs erkranken, haben einen „hormonrezeptorpositiven“ Tumor. Das bedeutet: Die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und/oder Progesteron können bei diesen Frauen das Wachstum der Krebszellen antreiben. Mit einer Antihormontherapie (AHT) können diese Hormone ausgeschaltet und das Wachstum gebremst werden.

Der Hormonrezeptorstatus bestimmt die Therapie

AHT als wichtige Säule der Brustkrebstherapie

Zwei Ansätze in der Behandlung

Die Bedeutung des Menopausenstatus

AHT bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Leben mit Brustkrebs: Illustration von einer grauhaarigen Frau die ein Glas Wasser und eine Tablette in den Händen hält
iStock-1169309691_ljubaphoto

DER HORMONREZEPTORSTATUS BESTIMMT DIE THERAPIE

Teil der Brustkrebsdiagnose ist die Gewebeentnahme aus dem Tumor. Diese Gewebeprobe wird immer auch auf ihren Hormonrezeptorstatus hin untersucht. Wenn sich an der Oberfläche der Tumorzellen Rezeptoren, d. h. Bindungsstellen, für Östrogen und/oder Progesteron befinden, sprechen Mediziner von einem hormonrezeptorpositiven Brustkrebs. Wenn Sie einen hormonrezeptorpositiven Tumor haben, besteht die Möglichkeit, diesen mit einer AHT in seinem Wachstum auszubremsen oder aufzuhalten.

AHT ALS WICHTIGE SÄULE DER BRUSTKREBSTHERAPIE

Die AHT geht also gegen die Hormone vor und ist damit keine „Hormontherapie gegen Brustkrebs“, wie sie im täglichen Sprachgebrauch oft bezeichnet wird.

Frauen mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs erhalten daher – im Allgemeinen nach der Operation – eine AHT. Sie kann zeitgleich mit einer Strahlenbehandlung stattfinden, muss bei einer Chemotherapie jedoch im Anschluss daran erfolgen.

Vielleicht stellen Sie sich auch die Frage, wie sinnvoll eine AHT für Sie ist, möchten das Pro und Contra einer Antihormontherapie abwägen, das Ja dazu oder das Nein.

Leben mit Brustkrebs: Spruch AHT ist geeignet für Frauen mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs
Leben mit Brustkrebs: Pro und Contra einer Antihormontherapie im Überblick

ZWEI ANSÄTZE IN DER BEHANDLUNG

Leben mit Brustkrebs: Eine Frau mit grauen Haaren hält eine Tablette und ein Glas Wasser in den Händen
iStock-1169309691_ljubaphoto

Ein hormonrezeptorpositiver Brustkrebs wird unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone in seinem Wachstum und seiner Zellteilung angetrieben. Die antihormonelle Therapie zielt daher darauf ab, diesen Mechanismus auszuschalten. Hierfür gibt es zwei grundsätzliche Ansätze:

  • Stoppen der Hormonproduktion
  • Blockierung der Hormonrezeptoren

Für die Wahl der Medikamente spielt es eine große Rolle, ob Sie sich vor oder nach den Wechseljahren befinden und ob Sie einen frühen oder fortgeschrittenen Brustkrebs haben. Die werden, je nach Wirkstoff, täglich als Tablette oder monatlich als Spritze gegeben.

DIE BEDEUTUNG DES MENOPAUSENSTATUS

Als Menopause bezeichnet man die letzte Regelblutung einer Frau. Haben Sie noch mehr oder weniger regelmäßig Ihre monatliche Blutung? Dann ist Ihr Menopausenstatus „prämenopausal“ oder „vor den Wechseljahren“. Ist dies nicht mehr der Fall, dann befinden Sie sich in einer „postmenopausalen“ Situation bzw. „nach den Wechseljahren“.

AHT BEI PATIENTINNEN VOR DEN WECHSELJAHREN

ANTIÖSTROGENE
Antiöstrogene blockieren die Hormonrezeptoren der Tumorzellen und verhindert so, dass diese zum Wachstum angeregt werden. Befinden Sie sich in der Prämenopause, nehmen Sie das Medikament einmal täglich über einen Zeitraum von fünf Jahren ein. Nach Ablauf der fünf Jahre wird geprüft, ob die Behandlung weitere fünf Jahre fortgeführt werden sollte. Bei dieser Entscheidung werden Ihre Wünsche, Ihr Rückfallrisiko und die bisherige Verträglichkeit der AHT in Betracht gezogen. Ebenso, wie weit entfernt Sie von den Wechseljahren sind.

Leben mit Brustkrebs: Eine brünette Frau pustet gegen eine Pusteblume in ihrer Hand
iStock-520098512_as3d

GNRH-ANALOGA
Eine Alternative zur Antihöstrogentherapie ist ein sogenanntes GnRH-Analogon, das die Östrogenproduktion in den Eierstöcken stoppt. Dieses Medikament wird über zwei bis drei Jahre als Depotspritze einmal im Monat oder alle drei Monate unter die Bauchdecke injiziert. 
 
BEI HOHEM RÜCKFALLRISIKO: AROMATASEHEMMER
Wenn Ihr Risiko für einen Rückfall hoch ist, können Ihre Ärztinnen bzw. Ärzte Ihnen nach der Chemotherapie auch die Einnahme eines Aromatasehemmers empfehlen. Dafür muss aber gleichzeitig die Funktion der Eierstöcke ausgeschaltet werden, z. B. mit einem GnRH-Analogon.

Aromatasehemmer blockieren das Enzym Aromatase, das die körpereigene Produktion von Östrogen außerhalb der Eierstöcke steuert. Die Blockade führt dazu, dass dort keine Östrogene mehr gebildet werden. Sie kommen daher vor allem bei Brustkrebspatientinnen nach den Wechseljahren zum Einsatz.

AHT BEI PATIENTINNEN NACH DEN WECHSELJAHREN
Auch wenn nach den Wechseljahren die Hormonproduktion in den Eierstöcken zum Erliegen kommt, werden an anderen Stellen im Körper weiterhin geringe Mengen an Östrogen produziert. Das geschieht vor allem im Fett- und Muskelgewebe und in den Nebennieren. Hier wirken die Aromatasehemmer. 

Aromatasehemmer haben eine belegte Wirksamkeit und relativ geringe Nebenwirkungen. Früher entsprach es dem Therapiestandard bei postmenopausalen Frauen in einem frühen Stadium die Therapie nach einer zweijährigen Behandlung mit einem Antiöstrogen auf Aromatasehemmer umzustellen. Man sprach hier auch von einer „Switch-Therapie“. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich eine Behandlung mit modernen Aromatasehemmern von Anfang an günstig auf das Risiko eines Rückfalls auswirken kann. Diese sogenannte „Upfront-Therapie“ wird daher immer häufiger angewendet.

AHT BEI FORTGESCHRITTENEM BRUSTKREBS

Leben mit Brustkrebs: Spruch Die AHT wird im Allgemeinen mit zielgerichteten Therapien kombiniert

Die Antihormontherapie richtet sich auch in der metastasierten Situation nach dem Menopausenstatus. Im Gegensatz zum frühen Brustkrebs stehen hier jedoch einige weitere Medikamente zur Verfügung.

Zum einen können hier andere Antiöstrogene zum Einsatz kommen, die auch die Wirkung des Östrogens auf die Tumorzellen blockieren. Darüber hinaus schalten sie die Rezeptoren vollständig aus und bewirken deren Abbau.

Zum anderen stehen Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs eine Reihe von zielgerichteten Therapien zur Verfügung. Diese werden im Allgemeinen mit der Antihormontherapie kombiniert.

Die Kombination erfolgt entweder mit den sogenannten CDK4/6-Hemmern, einem PI3K-Hemmer oder mTOR-Hemmern. Diese Medikamente greifen gezielt Strukturen bzw. Signalwege in der Krebszelle an, die für das unkontrollierte Wachstum und die Vermehrung dieser Zellen verantwortlich sind. Das Fortschreiten der Erkrankung kann damit verhindert und, wie bei den mTOR-Hemmern, das Ansprechen der Krebszellen auf eine Antihormontherapie verbessert werden.

Weitere Informationen zu den zielgerichteten Therapien finden Sie hier.

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QUELLEN

https://www.mamazone.de/brustkrebswissen/frueherkennung-diagnose/behandlung/antihormontherapie/ zuletzt abgerufen am 21.02.2023.

https://www.gesundheitsinformation.de/frueher-brustkrebs-behandlung.html zuletzt abgerufen am 21.02.2023.

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html zuletzt abgerufen am 21.02.2023.

https://www.brustkrebszentrale.de/behandeln/therapieformen/antihormontherapie/ zuletzt abgerufen am 21.02.2023.

Patientinnenleitlinie „Brustkrebs im frühen Stadium“, „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, 12/2018

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