EINHEITLICHE GRUNDLAGE FÜR DIE WEITERE BEHANDLUNG
Sind sämtliche diagnostischen Verfahren abgeschlossen, werden die Ergebnisse mithilfe der TNM-Klassifikation in einem Befund zusammengefasst. Diese Tumor-Klassifikation erleichtert die Beschreibung und Zuordnung bösartiger Tumoren im Körper. Auf diese Weise erhalten alle an der Behandlung beteiligten Personen die gleichen Informationen. Damit wird eine einheitliche Grundlage geschaffen für die Therapieempfehlungen, die Ihre Ärztinnen bzw. Ärzte im Rahmen einer Tumorkonferenz abgeben.
TNM – definiert das Tumorgeschehen

Novartis

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Um eine TNM-Einteilung Ihres Tumors vornehmen zu können, wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Tumor oder aus dem Wächter-Lymphknoten entnehmen – das ist der Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten liegt. Ob Tumorzellen möglicherweise bereits in andere Organe abgewandert sind und dort Metastasen gebildet haben, kann er mithilfe bildgebender Verfahren herausfinden.
Die Buchstaben T, N und M ermöglichen eine Aussage darüber, wie groß Ihr Tumor ist und wie weit Tumorzellen möglicherweise in Lymphknoten oder Organe gewandert sind. Die nachgestellten Kleinbuchstaben a bis d beschreiben jeweils die genaue Größe, Lage oder Ausbreitung des Tumors.
T = Größe und örtliche Ausdehnung des Tumors (T1–4)
N = Ausmaß des Lymphknotenbefalls (abgeleitet von „nodus“, lateinisch für Knoten) (N0–3)
M = Vorliegen oder Fehlen von Fernmetastasen in anderen Organen (M0 oder M1)
Auf der Basis der TNM-Klassifikation lässt sich Brustkrebs in vier Stadien einteilen. Auch hier wurde ein international anerkanntes System der Einteilung gefunden: die UICC-Stadien. UICC steht für Union Contre le Cancer, was soviel bedeutet wie „Union gegen den Krebs“. Wie so häufig, gilt auch hier: Je höher das Stadium, desto ungünstiger ist im Allgemeinen der Krankheitsverlauf.
*N1mi = Mikrometastasen in Lymphknoten, größer als 0,2 Millimeter und/oder mehr als 200 Tumorzellen, nicht größer als 2 Millimeter

Die Gewebeprobe, die Ihnen während der Biopsie entnommen wurde, wird auch in Hinblick auf das „Aussehen“ der Tumorzellen untersucht. Mediziner sprechen dabei vom „Differenzierungsgrad“ der Tumorzellen und bezeichnet diesen Vorgang als „Grading“.
Der Differenzierungsgrad gibt Auskunft darüber, wie viele Übereinstimmungen die Zellen des Tumors mit den gesunden Ursprungszellen haben und wie schnell der Tumor vermutlich wachsen wird. Je besser differenziert die Tumorzellen sind, desto weniger schnell vermehren sie sich, d. h. desto langsamer wächst der Tumor. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Tumorzellen kann darüber hinaus durch Messung des Proliferationsmarker „Ki-67“ bestimmt werden. Ki67 ist ein körpereigenes Eiweiß, das nur in sich teilenden Zellen produziert wird. Je höher der Ki67-Wert ist, desto schneller wächst ein Tumor.
Das Grading erfolgt in drei Stufen:

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QUELLEN
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/stadieneinteilung.php zuletzt abgerufen am 21.02.2023.
https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/krebs-befunde-verstehen.php zuletzt abgerufen am 21.02.2023.
Patientinnenleitlinie „Brustkrebs im frühen Stadium“, „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, 12/2018
„Meinen Befund verstehen“ – Der Weg zu meiner Therapieentscheidung“, klarigo Verlag für Patientenkommunikation, 10. Auflage, 2020